ZUR PERSON
Elfriede Jelinek, geboren am 20. Oktober 1946 in Mürzzuschlag.Begann...
zum ArtikelElfriede Jelinek, geboren am 20. Oktober 1946 in Mürzzuschlag.Begann...
zum ArtikelIch skelettiere die Sprache, um ihr die Lügen auszutreiben. Ich versuche, die Sprache selbst zu zwingen, die Wahrheit zu sagen, sozusagen die Wahrheit hinter sich selbst, wo sie versucht, sich zu verstecken. Die Sprache lügt ja, wo man sie lässt. Vielleicht ist das Vampirische, das Aussagen, die Methode, um sich von...
zum ArtikelEr erinnert sich weder an seinen Unfall noch an seinen Namen, doch er nimmt die Menschen wahr, die sich in seinem Krankenhauszimmer aufhalten: Wie in dem französischen Film „Schmetterling und Taucherglocke“ leidet auch der namenlose Held in Marica Bodroži´c’ fünftem Roman „Das Wasser unserer Träume“ am Locked-in-Syndrom. Auf die bloße Kraft seines Denkens reduziert, eingesperrt in seinen reglosen Körper, ist er doch hochsensibel für die Gefühle und Gedanken seiner Besucher, gezwungen, „nicht mehr nach vorne, sondern nach innen zu träumen“. Die langsame Rückkehr der Erinnerung, die Erweiterung des „Herzhorizonts“ schildert die Autorin aus Sicht ihres Protagonisten hochpoetisch und philosophisch. Der Sprachstrom reißt mit, die Bilderflut überfordert teilweise, doch Wort für Wort ergibt das Puzzle schließlich ein Bild – und wer die Vorgängerbücher der Deutsch-Kroatin wie „Kirschholz und alte Gefühle“ gelesen hat, wird auch die eine oder andere Figur wiedererkennen. KP
zum ArtikelJohn Wray, geb. 1971 in Washington, ist der Sohn eines amerikanischen Onkologen und einer Kärntner...
zum ArtikelPeter Rosegger „schreibt Jahr für Jahr seinen Roman, eine Gewohnheit, die einem Rosegger gerne nachgesehen wird“, bemerkte anno 1907, da man Rosegger bereits erste Denkmäler setzte, der streitbare Grazer Autor Hans Withalm. „Wir haben eben nur ihn, uns Steirer hat er buchfähig gemacht. Immerhin plagt er sich damit sein Leben lang und ist dabei ein Meister der Wiederholung geworden. Lies drei, vier seiner Romane und du kennst sie alle.“
Liest man aber den neu aufgelegten Roman „Weltgift“, ein wenig populäres Spätwerk, erkennt man Rosegger nicht wieder. Hier erweist er sich nicht als trostreicher Waldbauernpoet, sondern als gnadenloser Zeitdiagnostiker. Der Roman schildert Wege und Wandlungen eines Fabrikantensohnes, der mit seinem Vater bricht und Bauer wird – ein Selbstversuch, der kläglich scheitert. Man hat dieses Buch stets als das Pamphlet eines durch und durch antimodernen Autors verstanden, bei näherem Hinsehen aber erweist es sich als höchst moderne, bitterböse Satire auf eine aus den Fugen geratene Welt. CHRISTIAN TEISSL
zum ArtikelOlga Martynova, 1962 in Krasnojarsk/Sibirien geboren, studierte...
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